Medizinische Notfallsituationen sind in der Rehabilitation unerwartet und selten. Deshalb stellen sie für alle Beteiligten, insbesondere aber für den betroffenen Patienten und seine Angehörigen, eine besonders belastende Ausnahmesituation dar. Die Kliniken Bad Neuenahr GmbH & Co. KG sieht sich daher auch in diesen Situationen höchster Qualität verpflichtet. Ein ganzes Maßnahmenpaket trägt zur ständigen Kompetenzentwicklung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bei.
Krankenhausentlassungen und Verlegungen in Reha-Einrichtungen erfolgen heute viel früher als noch vor einigen Jahren. Damit verlagern sich viele Aufgaben ganz oder teilweise auf die Phase nach dem Aufenthalt in einer Akutklinik. Z. B. Fragen der Wundversorgung, der Anleitung und Beratung zur selbständigen Versorgung, der Schmerztherapie oder auch der Behandlung von Begleiterkrankungen. Eine Disziplinen übergreifende Behandlungskompetenz wird gefragter, und letztlich wird das Auftreten medizinischer Notfälle in der Rehabilitation wahrscheinlicher.
Dass sich die Kliniken Bad Neuenahr ihrer Verantwortung bewusst sind, zeigt sich bereits an der umfangreichen Infrastruktur für Notfälle. Von den großzügig verteilten automatischen Defibrillatoren über sehr gut ausgestattete Notfallkoffer und ein bewährtes Meldesystem bis hin zum Notfallzimmer mit Überwachungsmöglichkeit.
Entscheidend sind aber vor allem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihren vielfältigen Kompetenzen. Der hohe Anteil an Fachkräften wird laufend durch ausgesuchte Fortbildungen unterstützt und weiterentwickelt. Auf diese Weise gelingt es in den meisten Fällen, drohende Notfälle bereits vor ihrer Eskalation sicher zu identifizieren. Schon bevor die Lage sich zuspitzt, erhalten die Patienten dann ihre jeweils spezifische Behandlung, sodass in aller Regel rasch schon der weiteren Rehabilitation nichts mehr im Wege steht.
In Zusammenarbeit mit dem DRK und der Marienhaus GmbH wurde bisher alleine im ersten Quartal 2017 an 15 Terminen Notfallhandeln trainiert. Durch unterschiedlich gestaltete Angebote konnten sämtliche Berufsgruppen gezielt einbezogen werden. „Besonders beeindruckt haben mich unter anderem das Interesse der Geschäftsführung und das Engagement unserer Haustechniker“, berichtet Sebastian Heilsberger, Pflegedienstleiter, stolz.
Begeistert ist er, weil Qualität und Patientensicherheit immer mehr in Fleisch und Blut der Mitarbeiter übergehen. „Ganz selbstverständlich nehmen viele unserer Mitarbeiter wiederholt am Notfalltraining teil, wenn sie irgendwo noch einen freien Platz finden. Manche nutzen sogar die Gelegenheit des Kurzpraktikums auf den Rettungswagen des DRK. Das Interesse wird immer größer“, führt Heilsberger aus.
Hierfür konnten die schon bestehenden engen Beziehungen zum ortsansässigen Roten Kreuz genutzt werden. Neben dem Krankenhaus Maria Hilf beteiligen sich die Kliniken Bad Neuenahr seit Januar 2015 regelmäßig durch Stellung des Notarztes an der Notfallversorgung im Kreis.
Zwei Stationshilfen und eine Pflegende haben sich Anfang des Jahres vom DRK zu Sanitätern ausbilden lassen. Von den Kliniken wurden sie durch eine entsprechende Dienstplanung unterstützt. Nun engagieren sie sich ehrenamtlich z. B. bei Großveranstaltungen, Evakuierungen, Krankenbeförderungen und Blutspendeaktionen. Darüber hinaus besuchen die drei Mitarbeiter Aufbauseminare, um evtl. im nächsten Schritt die Prüfung zum Rettungssanitäter zu meistern.